Der Lastschrifteinzug ermöglicht das bequeme Abbuchen von Beträgen vom Konto. So werden keine Fristen versäumt und immer der korrekte Betrag bezahlt. Wurde einmal unberechtigterweise ein Betrag von Ihrem Konto abgebucht, können Sie diesen mit einer Lastschriftrückgabe zurückbuchen lassen. Wie die Lastschriftrückgabe funktioniert und welche Fristen und rechtlichen Gegebenheiten Sie beachten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Im bargeldlosen Zahlungsverkehr werden häufig Abbuchungen vom Konto durch Lastschriftermächtigungen vorgenommen. Dies betrifft Miet- und Abschlagszahlungen genauso wie Einkäufe mit Karte in Supermärkten und natürlich Onlineeinkäufe. Eine Abbuchung darf aber nur dann erfolgen, wenn eine Autorisierung – ein Lastschriftmandat – durch den Kontoinhaber vorliegt. Gibt es bei der Lastschrift Probleme, kann man sie zurückbuchen.
Eine Lastschriftrückgabe kann für einzelne, bereits erfolgte Lastschriften durchgeführt werden. Dabei bucht die Bank des Zahlungspflichtigen den bereits abgebuchten Betrag vom Konto des Zahlungsempfängers zurück.
Fristen für die Lastschriftrückgabe
Neue Regelungen in der EU, die durch die Vereinheitlichung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs SEPA (steht für „Single Euro Payments Area“) getroffen wurden, sorgen seit 2014 dafür, dass falsche Fristen für die Lastschriftrückgabe kursieren. Diese liegt nicht bei sechs Wochen, sondern regulär bei acht Wochen nach Fälligkeit der Lastschrift.
Darüber hinaus muss bei der Lastschriftrückgabe unterschieden werden, ob es sich um eine SEPA-Basislastschrift oder eine SEPA-Firmenlastschrift handelt. Letztere kann nicht bei Abbuchungen von Verbraucherkonten durchgeführt werden, sondern wird nur unter Geschäftsleuten oder Firmen genutzt. Auch das kann zu Unterschieden bei der Frist für Lastschriftrückgaben führen.
SEPA-Basislastschrift
Für Verbraucher gelten im Wesentlichen zwei Fristen für die Lastschriftrückgabe.
Innerhalb von 8 Wochen nach Fälligkeitsdatum können Sie eine Lastschrift bei Ihrer Bank zurückbuchen lassen. Dafür müssen Sie keine Gründe angeben. Sie sollten diese Möglichkeit aber nur dann nutzen, wenn Sie bei einer genehmigten Lastschrift einen Grund zur Beanstandung haben und den Fall nicht mit dem Zahlungsempfänger klären konnten. Häufig lassen sich Rücklastschriften durch rechtzeitige Kommunikation vermeiden.
Stellen Sie fest, dass von Ihrem Konto eine unrechtmäßige Abbuchung stattgefunden hat, also beispielsweise, weil kein SEPA-Mandat vorlag, können Sie diese Lastschrift sogar innerhalb von 13 Monaten zurückbuchen lassen.
Eine automatische Rückgabe der Lastschrift durch die Bank erfolgt innerhalb von zwei bis fünf Tagen, wenn das Konto des Zahlungspflichtigen nicht gedeckt ist oder nicht existiert.
SEPA-Firmenlastschrift
Bei der SEPA-Firmenlastschrift, also der Abbuchungsermächtigung, bei der keine Verbraucher beteiligt sein können, kann die Bank des Zahlungspflichtigen innerhalb von 2 Tagen nach Fälligkeit (also nach Kontobelastung) eine Rückbuchung durchführen, wenn kein entsprechendes Mandat vorliegt. Firmenlastschriftmandate müssen immer auch bei der Bank des Zahlungspflichtigen hinterlegt werden, damit diese die Kontobelastung durchführt.
Diese Art der Lastschriftrückgabe erfolgt nicht durch den Kontoinhaber selbst.
Mehr über die SEPA-Basislastschrift und die SEPA-Firmenlastschrift erfahren Sie in unserem Artikel: Unterschied zwischen Einzugsermächtigung und Abbuchungsauftrag.
So buchen Sie eine Lastschrift zurück
Handelt es sich um eine rückgabefähige Lastschrift, können Sie diese in der Regel automatisch zurückbuchen lassen. Im Onlinebanking findet sich dazu meist eine entsprechende Funktion in der Umsatzübersicht.
Alternativ können Sie die Lastschriftrückgabe auch direkt in einer Bankfiliale veranlassen.
Eine ausführliche Anleitung für die Lastschriftrückgabe einzelner Bankinstitute finden Sie in diesem Beitrag: Lastschrift zurückbuchen.
Prüfen Sie immer, ob die Lastschrift tatsächlich zurückgebucht wurde. Der Rückbuchungsprozess sollte im Normalfall nicht länger als eine Woche dauern.
Lastschrift widersprechen
Möchten Sie nicht nur eine Zahlung zurückbuchen lassen, sondern auch weitere Abbuchungen des Gläubigers für die Zukunft unterbinden, können Sie einem erteilen Lastschriftmandat widersprechen. Dies muss schriftlich und mit Ihrer Unterschrift erfolgen.
Informationen zur Kündigung einer Einzugsermächtigung haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt: Einzugsermächtigung widerrufen.
Beschränkungen bei der Lastschriftrückgabe
Abbuchungen, die Sie mit Ihrer PIN autorisiert haben, können nicht zurückgegeben werden. Kontaktieren Sie Ihre Bank, falls Ihre Karte gestohlen oder von Betrügern verwendet wurde.
Kosten der Lastschriftrückgabe
Grundsätzlich ist eine Lastschriftrückgabe für den Rückbuchenden kostenlos. Da die Bank davon ausgeht, dass nur unrechtmäßig abgebuchte Beträge zurückgebucht werden, werden die Kosten dem Zahlungsempfänger berechnet. Die Kosten sind je nach Kreditinstitut unterschiedlich.
Waren Sie jedoch zur Zahlung des abgebuchten Betrags verpflichtet, müssen Sie dem Zahlungsempfänger diese Kosten möglicherweise erstatten.
Rechtliche Folgen der Rückbuchung
Lagen ein gültiger Vertrag und ein gültiges Lastschriftmandat für die erfolgte Abbuchung vor, ist der Kunde zur Zahlung verpflichtet. Eine Rückbuchung der Lastschrift entspricht keiner Vertragskündigung, sondern kann zu Folgekosten führen.
Buchen Sie eine Lastschrift nur dann zurück, wenn es dringende und wichtige Gründe dafür gibt, beispielsweise eine Abofalle oder Betrug. Vermeiden Sie Lastschriftrückgaben durch ein unzureichend gedecktes Konto oder die Angabe einer falschen oder veralteten Bankverbindung.
Zusammenfassung
- Rückbuchung von Lastschriften kann persönlich in Bankfiliale oder im Onlinebanking erfolgen
- Frist für Rückbuchung liegt regulär bei 8 Wochen, bei Abbuchung ohne Lastschriftmandat sogar bei 13 Monaten
- Bei mangelnder Kontodeckung oder fehlerhaften Kontodaten führt die Bank eine automatische Rückbuchung durch
- Autorisierte Lastschriften (z.B. mit PIN) können nicht zurückgegeben werden
Dankeschön!
Präzise erklärt, sehr hilfreich!
Bedanke mich ebenfalls für die hilfreichen Informationen.
Dankesehr, das hilft enorm!
Danke, diese Info hat mir geholfen. Habe leider in einem Fake-Online-Shop Ware bestellt. Ware entspricht nicht der Beschreibung. Rücksendung nur nach China auf meine Kosten.
Das ist Betrug, man bot mir einen Deal an: 30 % Erstattung des Kaufpreises + 50 % Rabatt für den nächsten Einkauf.
Habe ich da Chancen auf eine Rückbuchung des Betrages?
Hallo Monika,
das ist ja wirklich ärgerlich! In diesem Fall könnte Ihre Bank Ihrer Bitte um Rückbuchung der Lastschrift tatsächlich nachkommen. Versuchen Sie es auf jeden Fall.
Freundliche Grüße
Carolin von Bezahlen.net
Bitte beachten Sie, dass dies keine Rechtsberatung darstellt und lediglich Ergebnis unserer eigenen Recherche ist. Wenden Sie sich für eine Rechtsauskunft an einen Fachspezialisten.