Selbstbedienungskasse, an denen sich Waren einfach selbst scannen und anschließend bezahlen lassen, gibt es bereits in vielen Supermärkten. Sie komme fast ohne Mitarbeiter aus und sind für Einzelhändler darum praktisch und kostensparend. Doch sind sie auch für Kunden sinnvoll und werden sie sich im Einzelhandel bald noch weiter durchsetzen? Diese und weitere Fragen rund um Selbstbedienungskassen klären wir hier.
Wie funktioniert das System der Selbstbedienungskassen?
Selbstbedienungskassen sind gerade in größeren Supermärkten recht beliebt und werden gerade hier von Einzelhändlern gerne eingesetzt. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass sich mit den Selbstbedienungskasse jede Menge Personalkosten einsparen lassen. Schließlich entfallen gerade in Supermärkten zwischen 25 und 30 Prozent der Personalkosten allein für die Mitarbeiter im Kassenbereich.
Darüber hinaus ist auch der Platzbedarf der SB-Kassen geringer. Das bedeutet: Dort wo eine konventionellen Kasse Platz findet, können zwei SB-Kassen errichtet werden. Die Selbstbedienungskassen helfen so dabei, die Kassenanzahl bei gleichbleibendem Platzangebot zu erhöhen und auf diese Weise Warteschlangen zu vermeiden.
Außerdem ist auch das System der SB-Kassen derart einfach, dass es quasi von allen Kunden leicht genutzt werden kann. Schließlich muss der Kunde lediglich sämtliche Waren, die er kaufen möchte, an einem Barcodeleser vorbeiführen. So wird der EAN-Code jedes Produkts gescannt und der Preis mittels Datenbankabfrage ermittelt und registriert.
Damit alle Artikel bezahlt werden …!
Aus Sicherheitsgründen registriert das Systemen bei der Datenbankabfrage außerdem das Gewicht des gescannten Artikels und kann so das Gesamtgewicht der gekauften Artikel feststellen. Darum müssen alle gekauften Artikel nicht nur gescannt, sondern anschließend auch auf einer Waage platziert werden. So kann durch das SB-Kassensystem das gesamte Gewicht des Einkaufs mit dem ermittelten Gewicht der gescannten Artikel verglichen werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle Artikel, die in der Einkaufstasche landen, auch tatsächlich gescannt und bezahlt worden sind.
Darüber hinaus gibt es auch SB-Kassensysteme, die mit Handscannern arbeiten und das Scannen des Preises bzw. des Artikels bereits während des Einkaufs zulassen. Für den Kassiervorgang müssen die Artikel dann nicht erneut eingescannt werden. Allerdings ist dieses System weniger weit verbreitet als das der SB-Kassenterminals.
SB-Kassen: Welche Zahlungsarten sind möglich?
Wie schon gesehen, führt der Kunde bei einer Selbstbedienungskasse alle Waren, die er kaufen möchte, selbst an einem Barcodescanner vorbei. Durch eine Datenbankabfrage ermittelt das Kassensystem dann die Preise aller Waren und addiert sie. Sind alle Waren gescannt, kann der Einkauf bezahlt werden.
Auch der Bezahlvorgang ist dabei ohne die Mitwirkung eines Kassenmitarbeiters möglich. Bei den meisten Händlern, die SB-Kassen anbieten, können Kunden aber dennoch zwischen Barzahlung, der Zahlung mit Giro- oder Kreditkarte, kontaktlosem Bezahlen und teilweise auch dem Bezahlen mittels Gutschein wählen.
- Barzahlung
- Girocard
- Kreditkarte
- Kontaktloses Bezahlen
- Gutscheine
Welche Händler bieten SB-Kassen an?
Die praktischen Selbstzahlerkassen werden im Einzelhandel immer beliebter. In Deutschland gibt es darum bereits rund 3.000 SB-Kassen. Die meisten von ihnen sind allerdings in großen Supermärkten von den Handelsketten Real, Globus, Edeka, Rewe, Famila, Netto und Kaufland zu finden. Außerdem werden sie SB-Kassen auch in den IKEA-Möbelhäusern und bei Decathlon eingesetzt.
Auch andere Anbieter wollen mit Selbstzahlerkassen Geld und Platz sparen
In Deutschland sind SB-Kassen überwiegend im Lebensmitteleinzelhandel zu finden. Das Interesse auch anderer Händler an den Selbstbedien-Systemen nimmt jedoch zu. Anzunehmen ist darum, dass bald noch weitere Einzelhändler – etwa Drogerien oder Bäckereiketten – auf Selbstbedienungskassen setzen werden.
Wie schon gesehen, gibt es hierfür nämlich auch aus Händlersicht überzeugende Argumente.
Durch ein SB-Terminal lassen sich nämlich zwei oder sogar mehr klassische Bedienkassen ersetzen. Gleichzeitig wird durch die Terminals weniger Personal benötigt und es lassen sich Kosten einsparen.
SB-Kassen haben auch ihre Tücken
Wer selbst schon einmal eine SB-Kasse ausprobiert hat, merkt schnell, dass das System auch seine Tücken hat: Mal verschwindet die Giro-Card plötzlich im Lesegerät, mal lässt sich beim Scannen der Strichcode nicht treffen und Zigaretten oder Alkohol werden ohnehin nur nach Freigabe durch einen Mitarbeiter ausgegeben.
Allerdings bringen die Kassensysteme nicht nur für Kunden einige Herausforderungen mit sich. Auch für Einzelhändler lassen sie ganz neue Probleme entstehen. Insbesondere droht nämlich die Gefahr, dass Kunden an der SB-Kasse Waren – vermeintlich unbeobachtet – unbezahlt einpacken.
Um genau das zu verhindern, werden an den SB-Kassen Security-Mitarbeiter eingesetzt oder die Kasse mit einem Gewichtskontrollsystem versehen. Außerdem könnten auch weitere Sicherungssysteme wie Sicherungsetiketten Diebstahl auch in andere Branchen vermeiden. Für viele Einzelhändler dürfte der Überwachungsaufwand allerdings zu groß sein, um auf das SB-Kassensystem umzusteigen.
Klassische Bedienkassen bleiben trotzdem
Zwar gibt es viele Gründe, die Einzelhändler davon überzeugen können, auf SB-Kassen umzusteigen – dazu, dass die Selbstbedienungskassen die klassische Bedienkassen verdrängt, wird es aber wohl dennoch nicht kommen. Rewe beispielsweise erklärt, dass der flächendeckende Einsatz von SB-Kassen nicht geplant ist. Und auch bei Kaufland ist weiterhin nur ein punktueller Einsatz vorgesehen. Auf klassische Bedienkassen werden Kunden darum wohl auch in Zukunft nicht gänzlich verzichten müssen.