Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna bietet Sicherheit für Kunden und Verkäufer. Für Kunden besteht der Vorteil darin, dass er die bestellte Ware erst in Augenschein nehmen kann, bevor er zahlt. Händler werden mit der Nutzung von Klarna gegen Zahlungsausfälle abgesichert. Doch wie funktioniert Klarna eigentlich?
Anmelden bei Klarna
Um Klarna zu nutzen, muss zunächst ein Konto angelegt werden. Dazu können Sie auf die Log-in-Seite von Klarna gehen und sich mit Ihrer E-Mail-Adresse registrieren. Sie erhalten einen Bestätigungscode, mit dem Sie Ihr Konto einsehen können.
Konto verknüpfen
Damit Sie die Sofortzahlung von Klarna nutzen können, müssen Sie ein Bankkonto verknüpfen.
Dazu sind folgende Angaben notwendig:
- Name
- Telefonnummer
- IBAN
Nachdem Sie diese Angaben getätigt haben, sehen Sie die Mandatsreferenz, mit der Klarna Zahlung von Ihrem Konto abbucht. Die Bestätigung Ihres Kontos kann bis zu 8 Wochen in Anspruch nehmen.
Einkäufe & To-do
Wenn Sie im Portal im Web oder auf der App eingeloggt sind, sehen Sie unter „Einkäufe“ eine Liste von Zahlungen, die Sie mit Hilfe von Klarna abgewickelt haben. Unter „To-do“ bekommen Sie Benachrichtigungen, wenn noch Zahlungen ausstehen oder eine Rücksendung vorbereitet werden muss.
Zahlungsmöglichkeiten
Mit Klarna haben Kunden drei verschiedene Möglichkeiten der Bezahlung:
- Sofortzahlung
- Klarna Rechnungskauf
- Klarna Ratenzahlung
Sofortzahlung
Genau wie bei anderen Zahlungsdienstleistern, etwa PayPal oder Paydirekt, können Sie bei Klarna einen Einkauf sofort bezahlen. Dazu müssen lediglich die Kontodaten verknüpft werden. Bei der Sofortzahlung zieht Klarna das Geld sofort von Ihrem Konto ein und übermittelt es an den Händler. Das bietet sich insbesondere bei Waren an, bei denen man nicht von einem erforderlichen Umtausch ausgeht (etwa Musikdownloads).
Hinweis
Sie bezahlen die Ware beim Sofortkauf direkt, haben aber dennoch die Möglichkeit des Umtauschs. Die gesetzliche Widerrufsfrist von 14 Tagen gilt in jedem Fall. Bei Reklamationen ist der Händler Ihr Ansprechpartner, da mit der Zahlung das Geschäft für Klarna abgeschlossen ist.
Rechnungskauf
Klarna bietet seinen Kunden einen Rechnungskauf an. So können Sie die im Internet bestellte Ware zunächst begutachten, bevor Sie eine Zahlung auslösen. Die Zahlung an Klarna wird erst nach 14 Tagen, also nach Ablauf der gesetzlichen Widerrufsfrist, fällig. Das Klarna-Portal erinnert Sie an die fällige Zahlung.
Senden Sie die bestellte Ware vor Ablauf der Frist zurück, müssen Sie keine Zahlung leisten. Achten Sie zudem darauf, den Widerruf gegenüber dem Händler zu erklären. Eine kommentarlose Rücksendung der Ware ist hier nicht ausreichend.
Beachten Sie!
Senden Sie die bestellte Ware zeitnah zurück, wenn Sie sie nicht benötigen. Wenn Sie die Widerrufsfrist verstreichen lassen oder zu spät zurücksenden, kann es zu Problemen kommen.
Ratenkauf
Klarna bietet seinen Kunden an, Waren auf Raten zu bezahlen. Dabei wird eine Mindestrate von 6,95€ berechnet. Es kommen zudem Gebühren für die Ratenzahlung auf den Kunden zu, sodass der letztendlich zu bezahlende Betrag höher ist als der Preis der gekauften Ware. Der Ratenkauf bietet jedoch eine gute Alternative für größere Anschaffungen. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Händler, die Klarna akzeptieren, auch die Ratenzahlung zulassen.
Klarna bietet Ihnen zudem an, eine Zahlungspause von 30 oder 60 Tagen einzulegen. Die Ratenzahlung wird dann für einen oder zwei Monate ausgesetzt. Die Zahlungspause können Sie einfach über die Schaltfläche „Einkäufe“ im Klarna-Portal beantragen. Wählen Sie dazu die betreffende Ratenzahlung in der Liste aus.
Tipp
Auch wenn der Händler die Ratenzahlung mit Klarna nicht akzeptiert, können Sie eine Rechnung in einen Ratenkauf umwandeln. Mehr dazu in unserem Ratgeber zum Klarna-Ratenkauf.
Service von Klarna
Gegenüber den Händlern tritt bei einer Zahlung mit Klarna dieses an die Stelle des Zahlungspflichtigen. Es übernimmt die Zahlungspflicht vom Käufer und wickelt die Zahlung an den Verkäufer ab. Der Kunde zahlt also nicht an den Händler, sondern an Klarna. Dieses wiederum sichert dem Verkäufer eine Zahlung zu, auch wenn der Käufer nicht zahlen sollte. Somit besteht für den Händler eine Absicherung gegen Zahlungsausfälle. Die Verluste durch säumige Kunden gleicht Klarna durch die Gebühren und Zinsen bei Ratenzahlung und Zahlungspause aus.
Festgeldkonto bei Klarna
Klarna bietet die Möglichkeit, Geld auf einem Festgeldkonto anzulegen. Diese Dienstleistung wird von der Klarna-Bank, die Ihren Sitz in Schweden hat, angeboten. Dabei können Kunden Beträge von bis zu 950.000 Schwedischen Kronen (etwa 82,037,29€) über einen festgelegten Zeitraum anlegen. Da die Bank in Schweden sitzt, sind die angelegten Beträge durch die Einlagensicherung des schwedischen Staates abgesichert. Das Eröffnen des Festgeldkontos bei Klarna kostet nichts. Außerdem fallen keine Kontoführungsgebühren an.- Anlegezeit 12 Monate bei 0,7% Zinsen
- Anlegezeit 24 Monate bei 0,9% Zinsen
- Anlegezeit 36 Monate bei 0,9% Zinsen
- Anlegezeit 48 Monate bei 0,9% Zinsen
Um ein Festgeldkonto bei Klarna zu beantragen, müssen Sie verschiedene Angaben machen. Dazu gehören Name und Adresse, Kontodaten sowie Angaben zur Steuerpflicht. Zudem müssen Sie angeben, ob Sie eine „politisch exponierte Person“ sind. Damit sind hohe Beamte, Politiker und Staatssekretäre gemeint. Den Antrag auf die Eröffnung eines Festgeldkontos finden Sie auf einer speziellen Webseite.
Weitere Zahlungsdienstleistungen von Klarna
Seit seiner Gründung im Jahr 2009 hat Klarna in verschiedenen Finanzierungsrunden Kapital eingesammelt. Dieses setzt das Unternehmen unter anderem dazu ein, um Mitbewerber auszuschalten bzw. sein Portfolio zu vergrößern. Damit will der Konzern eine vorherrschende Stellung auf dem Markt für Online-Bezahlungen erreichen.
- Sofort GmbH: Das deutsche Startup, welches die Sofortüberweisung anbietet, wurde im Jahr 2014 von der Klarna Group gekauft. Damit hat die Gruppe ihr Angebot auf Sofortzahlungen ausgeweitet.
- Billpay: Im Jahr 2017 kaufte Klarna den britischen Zahlungsdienstleister Billpay. Mittelfristig soll dieser Dienst eingestellt und seine Kunden zu Klarna überführt werden.
Zusammenfassung
- Mit Klarna können Kunden Rechnungskauf und Ratenzahlungen im Internet in Anspruch nehmen.
- Bei diesen Geschäften zahlen die Kunden an Klarna, welches den Händlern die erforderliche Summe auszahlt.
- Gegenüber den Kunden bietet Klarna einen zusätzlichen Komfort beim Online-Shopping, während die Händler gegen Zahlungsausfälle abgesichert sind.
- Kunden können einen Rechnungskauf auch nachträglich in eine Ratenzahlung umwandeln oder eine Zahlungspause vereinbaren.