Der Bezahlservice von Amazon (www.amazon.de) „Amazon Pay“ ermöglicht das schnelle und einfache Bezahlen in vielen Onlineshops. Wählt man diese Zahlungsart aus, werden Zahlungsdaten und Lieferadresse einfach aus dem Amazon-Konto übernommen. Doch wie steht es um die Sicherheit bei Amazon Pay? Dieser Frage gehen wir in diesem Ratgeber auf den Grund.
- Schnell und simpel: Amazon Pay ermöglicht einfache Zahlung bei vielen teilnehmenden Onlineshops
- Zahlungsarten: Via Amazon Pay mit Lastschrift, Kreditkarte oder iDeal bezahlen
- Käuferschutz: Für Sicherheit sorgt die „Amazon A-bis-Z-Garantie“
- Betrugswarnung: Amazon warnt auf seiner Website ausführlich vor Betrug und „Phishing“
Wie funktioniert Amazon Pay?
Amazon Pay ist ein Zahlungsdienstleister, der das Bezahlen in verschiedenen Onlineshops ermöglicht. Hierzu benötigen Sie einen Amazon-Account, in dem eine gültige Zahlungsart und eine Lieferadresse hinterlegt sind.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, können Sie bei teilnehmenden Händlern an der Kasse einfach die Zahlungsart „Amazon Pay“ auswählen. Anschließend werden Sie an Amazon weitergeleitet, wo Sie sich mit Ihrem Kundenkonto anmelden müssen. Anschließend werden Zahlungs- und Adressdaten einfach von Amazon übernommen.
Hier finden Sie mehr Informationen zu Amazon Pay:
Ratgeber: Wie funktioniert Amazon Pay?
Ratgeber: Shops mit Amazon Pay
Ratgeber: Amazon Pay – Kosten und Gebühren
Alle unsere Ratgeber zum Thema Amazon Pay im Überblick
Käuferschutz bei Amazon Pay
Amazon bietet allen Kunden, die entweder auf dem „Amazon Marketplace“ (also über einen Drittanbieter auf www.amazon.de) einkaufen oder Amazon Pay nutzen, um in einem anderen Onlineshop zu bezahlen, die „Amazon A-bis-Z-Garantie“ an. Diese Deckt im Schadensfall bis zu 2.500 Euro des Kaufpreises ab.
Fristen für die A-bis-Z-Garantie:
Bei Einkäufen auf dem Amazon Marketplace können Sie einen Antrag auf die Garantie von Amazon 3 Kalendertage nach dem angegebenen Lieferdatum oder, sollte dies früher sein, 30 Tage nach Bestellabschluss stellen.
Haben Sie bei einem anderen Onlineshop via Amazon Pay bezahlt, können Sie die A-bis-Z-Garantie im Zeitraum von 15-75 Tagen nach dem Bestelldatum beantragen.
Tipp: Zuerst den Händler kontaktieren
Amazon weist im „Hilfe“-Bereich seiner Website darauf hin, dass man zunächst den Verkäufer kontaktieren sollte, ehe man einen Garantieantrag stellt. Dies gibt dem Händler die Möglichkeit, das Problem selbst zu lösen, bevor Amazon eingeschaltet wird. Hierzu soll man dem Händler wenigstens zwei Werktage Zeit eingeräumt werden.
Zudem deckt die Garantie den Fall ab, dass die gekaufte Ware binnen 30 Tagen nach dem Versanddatum einen Defekt aufweist. Sollte dies passieren, können Sie den Händler um Reparatur oder Austausch des Produktes bitten.
Welche Fälle werden NICHT von Amazon abgesichert?
In einigen Fällen verweigert Amazon bzw. Amazon Pay die Bereitstellung der A-bis-Z-Garantie. Daher sollten Sie vor dem Einkauf dieser Produkte besondere Vorsicht walten lassen.
- Erwerb von Dienstleistungen
- Erwerb von Digitalen Produkten
- Erwerb von sogenannten „geldwerten Zahlungsarten“ (z.B. Gutscheine o.ä.)
- Erwerb von Verbotenen Artikeln oder Artikeln, die den Amazon-Pay Richtlinien verstoßen.
- Im Fall einer durch die Bank widerrufenen Abbuchung vom Konto oder der Kreditkarte
Betrugsfälle bei Amazon Pay
Vor einigen Jahren gab es eine Reihe von Betrugsfällen auf dem Amazon Marketplace. Hierbei wurden hochpreisige Waren wie Laptops, Fernseher etc. zu sehr niedrigen Preisen angeboten. Schloss man hier eine Bestellung ab, erhielt man kurze Zeit später eine Nachricht, laut der die Bestellung storniert wurde.
Viele Kunden wandten sich daraufhin direkt an den Händler, der dem Kunden dann versicherte, dass mit der Bestellung eigentlich alles in Ordnung sei. Dem Kunden wurde dann eine E-Mail mit einer vermeintlich offiziellen Amazon-Bankverbindung zugeschickt.
Allerdings handelte es sich hierbei um ein Konto im Ausland. Das Geld war weg und das vermeintliche Schnäppchen wurde nie zugestellt.
In einem anderen Fall wurden auf diversen Kleinanzeigen-Plattformen Zahlungen per „Amazon Payments“ angeboten. Hierbei sollte der Kaufbetrag ebenfalls an ein Konto überwiesen werden. Und auch hier saßen die Betrüger und das angegebene Bankkonot im Ausland.
Überweisen Sie selbstständig Geld auf ein Ausländisches Konto, ist das Geld meist unwiderbringlich verloren. Beachten Sie daher unbedingt unsere Tipps zum Schutz vor Internetbetrügern in den folgenden Abschnitten.
Wie schütze ich mich vor Internetbetrügern?
Im Hilfebereich von Amazon Pay wird ausführlich über Betrug im Internet aufgeklärt und gewarnt. Um sich effektiv vor Betrügern bei Amazon Pay und allgemein im Internet zu schützen, sollten daher einige wesentliche Dinge beachtet werden:
- Nehmen Sie keine Zahlungen vor, wenn der Käufer behauptet, dass Amazon Pay für die Bestellung bürgt und Ihnen das Geld bei Nichtgefallen zurückerstattet.
- Nehmen Sie keine Zahlungen vor, bei denen zwar die Zahlung per Amazon Pay angegeben wird, Sie aber nicht direkt an Amazon weitergeleitet werden. Zahlungen per Überweisung bietet Amazon Pay nur an, wenn Ihre Rechnungsadresse aus Ihrem Amazon-Konto übernommen wird. Sofortüberweisungen, Zahlungen per MoneyGram, Western Union, PayPal oder gar in Bar sind über Amazon Pay nicht möglich.
- Lesen Sie sich die Informationen zur Zahlung via Amazon Pay auf der entsprechenden Seite genau durch. Rechtschreib- oder Grammatikfehler deuten oft darauf hin, dass es sich um ein unseriöses Angebot handelt.
- Gehen Sie nicht auf Angebote ein, bei denen Sie den Händler nicht kennen bzw. dessen Identität Sie nicht überprüfen können.
- Leisten Sie keine Zahlungen an Webseiten, die Ihnen „garantierte“ Kredite oder Gewinne bzw. Preise versprechen.
- Werfen Sie einen Blick auf die URL. Steht in der Adressleiste (oben in Ihrem Browser) ein anderer Name als der des dargestellten Shops, sind Sie vermutlich auf einer betrügerischen Seite gelandet.
Im Zweifelsfall immer nachfragen:
Sind Sie sich nicht sicher, ob ein Angebot oder ein Händler seriös und vertrauenswürdig ist, kontaktieren Sie diesen einfach direkt und fragen Sie Ihnen nach mehr Informationen zur Bankverbindung, Zahlungssicherheit und zu seiner Person.
Finden Sie kein Impressum und keine Kontaktmöglichkeit zum Händler, ist dies meist ein Anzeichen dafür, dass das Unternehmen nicht seriös ist.
Was ist Phishing und wie schütze ich mich davor?
„Phishing“ bezeichnet das erschleichen von persönlichen Daten per E-Mail. Die Betrüger senden E-Mails, die nach offiziellen Mails von Amazon oder anderen Onlineshops, Banken oder Zahlungsdienstleistern aussehen.
Mit diesen Mails sollen unvorsichtige Nutzer hereingelegt und ihre Konto- oder Kreditkartendaten, PINs, Ausweis- oder Passnummern, Adressdaten o.ä. herausgefunden werden.
- Links: Klicken Sie nicht auf verdächtig aussehende Links. Es kann sich hierbei um einen Download-Link handeln, mit dem Sie sich einen Virus oder Malware auf Ihren Rechner herunterladen. Führt der Link zu einem Shop, geben Sie dort keinesfalls vertrauliche Daten an.
- Anhänge: Öffnen oder downloaden sie keine angehängten Dateien von dubiosen E-Mails – schon gar nicht, wenn diese die Endung „.exe“ haben. Hierbei handelt es sich um ein Programm. Solche Dateien werden nie von seriösen Shops per E-Mail verschickt.
- Antworten: Einige Betrüger sind sogar so dreist, dass sie Sie auffordern, Ihre vertraulichen Daten direkt per E-Mail weiterzugeben. Gehen Sie darauf auf gar keinen Fall ein! Seriöse Händler fordern keine persönlichen Daten per E-Mail ein.
Folgende Informationen sollten Sie nie an Händler weitergeben:
- Ausweisnummer oder Passnummer
- Onlinebanking-PIN oder TAN
- Kreditkarten- oder Girocard-PIN
- Die Prüfnummer Ihrer Kreditkarte
- Geburtsdatum (außer zur Altersverifizierung auf seriösen Webseiten – vorher prüfen
Um eine Phishing-Mail zu erkennen, gilt auch hier: Achten Sie auf die Rechtschreibung und die Grammatik. Fallen Ihnen hier viele Fehler auf, ist das meist ein Indiz dafür, dass die E-Mail nicht seriös ist.
Überprüfen Sie außerdem die Absenderadresse. Stammt die Mail tatsächlich vom vermeintlichen Shop, der Bank oder dem Zahlungsservice, so werden Sie das zweifelsfrei an der E-Mail-Adresse erkennen können.
Beispiel: Echte E-Mail vs. Phishing E-Mail:
- xyz@marketplace.amazon.de
- rückgabe@amazon.de
- cs-reply@amazon.de
- amazon-kundenservice@web.de
- amazonpayments.rechnung@gmx.net
- 124bj35k1jbkjqjreb1i2hwtif@gmail.com
Wie Sie anhand der oberen Beispiele erkennen können, haben seriöse E-Mails immer eine entsprechende „Domäne“ mit dem Shop- oder Banknamen. Dies ist der Teil hinter dem @-Zeichen.
Steht der Shopname hingegen vor dem @-Zeichen, während dahinter der Name eines öffentlichen oder Ihnen unbekannten E-Mail-Anbieters steht, ist dies in den allermeisten Fällen eine Phishing-Mail.
Alternative Zahlungsmöglichkeiten
So ziemlich alle größeren Online-Shops bieten eine große Bandbreite an Zahlungsmöglichkeiten an, damit für möglichst alle Kunden etwas komfortables und sicheres dabei ist, das obendrein noch die eigenen Wünsche und Anforderungen erfüllt.
Daher ist Amazon Pay oft nur eines unter vielen Zahlungsmitteln beim Online-Shoppingƒ. Wenn Sie Amazon Pay nicht nutzen wollen, weil Sie kein Kundenkonto bei Amazon haben, Amazon Pay nicht vertrauen oder Sie Ihre Bestellung einfach lieber anders bezahlen möchten, stehen Ihnen unter Anderem folgende Zahlungsoptionen zur Verfügung:
Alternative Zahlungsarten:
- PayPal
- Klarna
- Kauf auf Rechnung (gibt es auch via Klarna)
- Ratenzahlung (gibt es auch via PayPal oder Klarna)
- Kreditkarte
- SEPA-Lastschrift
- paysafecard
- Barzahlen.de
- Überweisung / Vorkasse
- Zahlpause
- Sofortüberweisung
- Paydirekt
- Nachnahme
- Giropay
Fazit
- Amazon Pay ist verhältnismäßig sicherer Zahlungsservice für Internetbestellungen
- Betrugsversuche in Form von Phishing-Mails
- Schützen Sie sich vor Betrügern, indem Sie die Webseite oder die E-Mailadresse überprüfen und ggf. den Händler direkt kontaktieren
- Geben Sie keine geheimen Daten weiter – schon gar nicht per E-Mail oder am Telefon
- A-bis-Z-Garantie von Amazon deckt nur autorisierte Käufe auf dem Amazon Marketplace und via Amazon Pay ab. Externe Zahlungen tätigen Sie auf eigene Gefahr.